Donnerstag, 3. Dezember 2015
39 Apokalypse Theken
Wie der Mensch sein soll, wie er sein müsste und wie er wirklich ist, das gilt es für Manche zu verhindern, denn es widerstrebt dem erwünschenswerten Reingewinn. Kapitalisten sind keine Realisten und Sozialisten sind Träumer. Sie treffen aufeinander, wenn die schwarze Kurve in den roten Bereich zu fallen droht - wenn der ausbleibende Profit Löcher in die Taschen brennt.

Taschen müssen immer voller werden, damit sie die höchst mögliche Kapazität überschreiten, um die Gier für einen Tag zu befriedigen, die Sucht nach größtmöglicher Ausbeutung oder unanständig erworbenes Kapital. Die Reichen erkaufen sich schon immer ihre seelische Absolution und haben unter dem Strich noch viel mehr für sich übrig. Ausbleibende Schönheit wird ausgeglichen, weil jede Seele ihren Preis hat.

Das Gute, das Schöne und was Jeder will, das bestimmt der Markt und gibt es auch wieder her, wenn der Preis stimmt. Nicht um das nackte Leben wird gekämpft, nur Zahlen wandern von einem Konto hin und her. Für das Leibes Wohl aber müssen alle das Gleiche tun, die Einen nur besser als die Meisten; geistige Erbauung ist nicht das Bibelstudium oder das Lesen von Karl Marx.

Jeden Tag gehen Welten unter und morgen werden sie wieder am Start sein. Wo etwas verloren wird, da wird es Gewinner geben – das Pendel schwingt von rechts nach links und wieder zurück. Wer zur rechten oder linken Zeit auf der richtigen Seite steht, wird ein Gewinner sein. Jeder spielt mit Zahlen, das Schicksal von Anderen einkalkuliert und weg gedacht wie Gott die Natur, die er hat angeblich gemacht.

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