Donnerstag, 3. Dezember 2015
38 Der langsame Fall
Früher schien alles besser, aber jedes Licht ist mal verbraucht; jeder tut sich schwer mit neuen Erkenntnissen, je leichter die alten einem einigermaßen gut tun. Der Wind soll einem nicht immer ins Gesicht wehen; es soll nicht immer regnen; die Wespen sollen nicht immer auf den Kuchen fliegen und irgendwann werden alle Wünsche schlecht. Es sollte überall Frieden geben; niemand sollte an Hunger sterben und das alles besser würde, das beginnt bei einem Menschen auf 1 x einem Quadratmeter und nicht nach 6 Fuß tief.

Die Großen fallen schwer und ihnen wird auf geholfen, damit sie hoch erhobenen Hauptes, zumindest in ihren Gedanken, über den Weg des Menschenmeeres wie über eine Brücke stolpern. Die Kleinen fallen leicht und kaum jemand sieht es, sie könnten liegen bleiben als die Gebeugten: Menschen von keinem hohen Stand, von Anfang an von niederer Herkunft, sollten sie vermischt sein mit Dreck und Kot. Hochmut kommt aus diesen Fällen und Arroganz von jenen, die keine Angst haben vor dem Fall, denn sie fallen immer weich.

Wenn die inneren Werte zählen, dann ist die Wahrheit nicht zu ertragen; Menschen sind Geschlechter und für die Paarung zählen oberflächliche Dinge und nicht das geistige Buhlen oder das Schönreden von nicht so ansehnlichen Körpern. Warum so manches, oberflächlich Schönes trotzdem versagt, hängt mit dem jeweiligen Schönheitsidol zusammen und selten mit inneren Werten. Die Könige sind nur Erben; viele Reiche haben es nicht aus eigener Kraft geschafft und die einstmals Schönen sind nicht schöner geworden.

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